Die späten 1920er-Jahre sind eine Zeit der «Frauenausstellungen», international, mit Beispielen in Wien, Zagreb, Paris oder Buenos Aires – und auch in der Schweiz. Es ist eine Zeit des Aufbruchs, der Möglichkeiten, in der man selbstbewusst Raum für sich proklamiert – ein Umstand, dem angesichts von Weltwirtschaftskrise und Zweitem Weltkrieg bald ein Ende gesetzt wurde. Als wichtigste «Frauenausstellung» für die Schweiz ist die SAFFA 1928, die Schweizer Ausstellung für Frauenarbeit, zu nennen.
Denn wenn Chloe Olivia mag … nimmt diese Fäden auf und verwebt sie zu einem Essay, der sich Fragen rund um das Künstlerinnendasein, der politischen Situation der SAFFA 1928 und Überlegungen zur Selbstdarstellung von Künstlerinnen widmet. Teil der Publikation ist eine Liste der an der SAFFA beteiligten Künstlerinnen und eine Sammlung ihrer Selbstporträts, fotografiert von Mirjam Wirz.
Die beiden Autorinnen erweisen sich auf ihrer Suche nach den Künstlerinnen der SAFFA als Spurenleserinnen, denn «wie sucht man vernachlässigte Geschichte, wie finden wir sie? […] Was nicht archiviert wurde – zu viel Aufwand, nicht wichtig genug? –, kann nicht recherchiert werden.» Der Untertitel des Buches deutet es schon an, es geht hier nicht nur um Rekonstruktion, es geht auch darum Was es heisst, als bildende Künstlerin gestern, heute und in Zukunft zu wirken.
Marilin Brun, Mara Züst
Denn wenn Chloe Olivia mag …
Blackforest Library Nr. 7
Mark Pezinger, 2022
Grafik: Astrid Seme, Studio
Unterstützt von
Aargauer Kuratorium, Burgergemeinde Bern, Ernst Göhner
Stiftung, Kanton Zürich Fachstelle Kultur, Stadt Zürich
Kultur, Stiftung für Erforschung der Frauenarbeit