Ein Kribbeln im Finger. Die Synapsen feuern, feuern erneut. Ist es das Fortschreiten der Evolution? Der genetische Code? Wie von einem Stern aus sah ich mich an – kalt und nüchtern – getrennt von allem. Ich spürte die Wand meiner Haut: Ich bin Ich. Dieser Stein ist ein Stein. So könnten sich unsere Hierarchien verfestigt haben. Doch dann, ein Bruch in der dyadischen Feedback-Schleife, die Ahnung, wie sehr ein Stein doch fremd ist, der/die Fremde im eigenen Spiegelbild … Ein Kribbeln im Finger, die Haut schält sich leicht, Schnitte in der Leinwand: Psilocybin, DMT, Psychosen. Es ist das Formlose, das Nicht-A, das die Strukturen anprangert. Es sind die ins Licht getauchten Dinge, die mich anblicken oder mich angehen. Subjekt und Objekt, innen und aussen, fort oder da werden ununterscheidbar. Dabei ist die Peripherie der Ort der Differenz wie der Indifferentia. Liegt nicht im Letzteren die Potenz? Ich bin nicht Ich. Dieser Stein ist kein Stein.
mit Textfragmenten aus: Die Bibel der Träume, Sylvia Plath; Das Haut-Ich, Didier Anzieu; Der Mythos von Sisyphos, Albert Camus; Beredtes Schweigen und verschwiegenes Sprechen: Genus im Diskurs der Philosophie, Cornelia Klinger; Diagramme als konsequente Formulierung von Auge und Blick, Jacques Lacan; TAT/ORT, Johannes Binotto