Den Vorgang des Weinens genauer betrachten

2013

Stuhl, Tisch, medizinisches Gefäss, Wasser, Pipette

Handlung: Die Performerin sitzt an einem Tisch, vor ihr ein medizinisches Gefäss mit Wasser gefüllt, dazu eine Pipette. Sie nimmt letztere in die Hand, füllt sie und hält sich diese direkt ans Auge. Sie spritzt den Inhalt hinein, dieser fliesst als künstliche Träne über ihr Gesicht. Die Handlung wird 20 Minuten lang wiederholt bis das Glas leer ist.

Bei genauerer Betrachtung lässt sich in dieser Performance das Weinen weniger als innerer Prozess festmachen, vielmehr handelt es sich um ein Weinen von Aussen durch die Performerin hindurch und vermischt sich mit deren körpereigenen Flüssigkeiten. Eine Grenze des Eigenen und Fremden ist nicht mehr klar festzumachen. Gleichzeitig wird hingewiesen, dass Emotionen nicht nur angeboren sind, sondern sich auch gesellschaftlich geprägt wissen. Im Weiteren wird ein ironischer Blick auf die weibliche Innerlichkeit geworfen.

20 Minuten

Marilin Brun

Den Vorgang des Weinens genauer betrachten